Dienstag, 4. September 2012

Tag 1, oder: "Die erste Prüfung"

Die Nacht war nur kurz! Um 6 Uhr klingelte der Wecker, um 7.30 Uhr war Arbeitsbeginn. Naja, was heißt Arbeit! Erst einmal gab es nämlich eine Führung durch's Weingut. "Ein eher kleines, gemütliches Weingut", dachte ich, "aber mit einem unvergleichlichen Charme". Am Ende der Tour stand ich im Keller; und erhielt auch prompt die erste Aufgabe. "Hast du schon einmal einen Abstich gemacht?", fragte mich der Andreas. Für alle, die es nicht wissen. Bei einem Abstich wird dem Tank Wein entnommen. Das funktioniert mit Hilfe eines Stutzens, sieht so ziemlich wie das Ende eines Feuerwehrschlauchs aus, nur etwas reinlicher!
"Nein, soweit ist es noch nie gekommen". "Gut, irgendwann ist immer das erste Mal!", meinte er. Und schon hatte ich den Schlauch mit dem Stutzen in der Hand und folgte der Anleitung meines "Mentors". "Abgestochen" (hört sich eher kontraproduktiv an!) wurde von einem "Immervolltank", welchen der Wein alleine mit Hilfe physikalischer Kräfte, ganz ohne Mechanik oder Technik! Ein Immervolltank hat oben einen Deckel, den man auf das Flüssigkeitsniveau, das momentan im Tank herrscht, einstellen kann. Der Deckel hat am Rand einen Gummischlauch, der mit Luft gefüllt werden kann. Nimmt die Füllhöhe im Tank durch einen Abstich ab, so kann man den Deckel herablassen, den Schlauch wieder aufpumpen und der Tank ist wieder dicht. Außerdem (ganz wichtig!) gibt es keinen Freiraum im Tank, der dem Wein Kontakt mit Sauerstoff ermöglichen könnte!
Und dann fing der harte Teil des Tages an: Das gesamte Gut musste einigermaßen hübsch gemacht werden, da eine "Busgruppe" (ca. 40 Personen) erwartet wurde. Den Hof kehren, einige Paletten und anderes im Kelterhaus umstellen, fegen, Autos umparken. Dann mussten Bierzeltgarnituren aufgestellt und für 40 Personen mit Gläsern, Weingläsern, etc. eingedeckt werden.



Der Bus im Weinberg
Gegen 16 Uhr kamen die rüstigen Herrschaften dann an... im Weinberg... mit dem Reisebus... Das war vielleicht eine Schau! Im "Wingert" (wie die Rheinhessen ihren Weinberg liebevoll nennen) gab es dann erst einmal einen Vortrag, eine kleine Fragerunde, aber vor allem viel Information und eine tolle Aussicht!


Im Weingut dann der Wahnsinn: die Weinprobe! Ich musste mit ausschenken, wurde aber auch immer dazu verpflichtet, zu probieren und meine Meinung kund zu tun! Nahezu das gesamte Weißweinsortiment kam an die Reihe, Rotweine nur zwei, die zwei Sorten Dornfelder des Guts! 
Was soll ich sagen, Feierabend um 18 Uhr (wie es üblich ist) konnte ich mir abschminken. Es war sicherlich nach 20 Uhr, bis alle Bestellungen gepackt, die Leute weg waren, das Geschirr und Sonstiges einigermaßen aufgeräumt war. Und dann gönnte ich mir erst einmal einen kleinen Happen! 
Es war wieder ein langer Tag! Aber auch einer mit ganz vielen, interessanten Prosts! :-D

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