Freitag, 31. August 2012

Die Anreise, oder: "Lang lebe die Deutsche Bahn"

Es ist Sonntag, der 05.08.12. Ich stehe am Heilsbronner Bahnhof, einen vollbepackten 65-Liter-Rucksack auf dem Rücken, eine Reisetasche mit mindestens 20 Kilo neben meinen Füßen. Warten auf den Zug. Mit ca. 5 Minuten Verspätung kommt der Zug. Mit dem ging es dann erst einmal ohne Umsteigen aber sehr wohl mit Umwegen (Grund waren Wartungsarbeiten an den Gleisen der Hauptstrecke) nach Stuttgart. Nach einem prüfenden Blick auf das Ticket und gespanntem Lauschen der Lautsprecherdurchsage war klar: Mein ICE entfällt. Also nichts wie hin zum Serviceschalter, schnell mal ans Ende der 100m-Schlange. Als ich an der Reihe war und der netten Dame meine Situation erklärt habe (und da muss ich die deutsche Bahn  mal loben!), hat diese mir sofort eine Art "Freifahrtnotiz" auf mein Ticket gekritztelt und mir den nächsten ICE empfohlen. Den habe ich gerade so erwischt! Die Ironie daran: Dieser Zug hätte um 15 Uhr irgendwas abfahren sollen. Mittlerweile war es kurz vor 18 Uhr! Jaja, die Deutsche Bahn...
Die weitere Reise verlief dann glücklicherweise ohne Probleme. In Mannheim musste ich planmäßig 5 Minuten auf meinen Zug warten, in Worms kam ich dann auch pünktlich an. Von dort wurde ich dann von Andreas Geil, dem "Junior" des Weinguts mit dem Auto abgeholt. Im Gut angekommen, brachte ich erst einmal mein Gepäck auf's Zimmer, danach wartete ein festliches Begrüßungsmahl auf mich. Ich wurde sofort herzlich aufgenommen und den ersten Wein gab es auch gleich. Besser gesagt einen Sekt. "Wir müssen schließlich noch deinen 18ten nachfeiern, ist ja erst eine Woche her", meinte Andreas. Ich hatte da natürlich nichts dagegen! Ein 2007er Pinot Cuvée Brut war es. Schön spritzig war er, mit einer feinen Hefenote, außerdem Aromen von Apfel und Birne. Danach gab es zum Essen den aktuellen (also 2011) Bonus Riesling trocken. Der wirkte noch ziemlich verhalten, ja fast etwas verschlossen! Trotz dessen ganz klarer Pfirsich und etwas exotisches, ich würde am ehesten auf Mango tippen. Er zeigte sich saftig, jugendlich und säure-frisch. Noch zwei Jahre, dann wird er offener sein und noch mehr Spaß machen!
Beim Essen kam man dann natürlich ins Gespräch und es wurde noch ein langer Abend! In meinem Zimmer angekommen ließ ich den Tag Revue passieren. Das Gut gefiel mir sehr gut. Es war schon etwas verwinkelt, aber gerade das machte es sehr reizvoll. Die Ferienwohnung in der ich untergebracht war (von einem Gästezimmer konnte man nicht mehr reden!) war echt der Wahnsinn und mehr als groß und gut ausgestattet für mich! Und wie mich Rheinhessen, die Landschaft, die Menschen und der Wein am ersten Tag empfangen haben, das werde ich nie vergessen! Prost!